Unter Parodontologie versteht man die Behandlung von Erkrankungen des Zahnhalteapparates. Auch die Parodontitis – im Volksmund Parodontose genannt- ist eine bakterielle Infektionskrankheit. Es handelt sich um eine chronische, meist schmerzfrei verlaufende Entzündung, die in einem schubweise verlaufenden Prozess zur Zerstörung der Gewebe und des Knochenanteils führt, die für den Zahnhalt verantwortlich sind. Dies kann bei aggressiven Formen innerhalb von Wochen und Monaten geschehen, die chronischen Formen bei denen ein solcher Zerstörungsprozess sich über Jahre hinzieht überwiegen jedoch. Das Ziel einer solchen Behandlung die Reduktion der Entzündung, das heißt die Mehrzahl der pathogenen Bakterien muss entfernt werden.

Gerade bei Parodontitiden ist die Mitarbeit des Patienten besonders wichtig, deshalb steht am Beginn einer solchen Behandlung immer ein individuell erarbeitetes Prophylaxekonzept, das zur Perfektionierung der häuslichen Mundhygiene führen soll. Nur dann besteht Aussicht auf Erfolg. Aufgabe des Behandlers ist es, vorsichtig – unter lokaler Betäubung – die sich unter dem Zahnfleichrand befindliche bakterielle Plaque und entzündlich verändertes Gewebe zu entfernen und die Wurzeloberflächen zu glätten. Dies geschieht mit Handinstrumenten und speziell geformten Ultraschallansätzen. Darüber hinaus kommen antibakterielle Spüllösungen zum Einsatz. Auch kann es – je nach Schweregrad der Erkrankung – notwendig sein, vor Beginn der Behandlung einen Abstrich zur labormäßigen Bestimmung der pathogenen Keime zu nehmen, die dann gezielt medikamentös bekämpft werden können.
Da es sich bei einer Parodontitis um eine chronische Erkrankung handelt, ist eine dauerhafte Nachsorge und regelmäßige Nachuntersuchungen notwendig.